Freitag, 5. Januar 2018

Tag 4 „alles wird gut“

Mit dem Stuhlgang hat es dann doch noch gestern Abend geklappt. Danach ging es mir sofort deutlich besser.
Die Nacht war dementsprechend recht entspannt. Gegen 01.15 Uhr wurde ich auf mein Bitten hin von der Nachtschwester geweckt. So konnte ich ein ungewolltes Wasserlassen im Bett vermeiden.
Heute morgen bei der Visite verkündete mir Dr. Witt, dass ich, wenn ich wollte, bereits am Sonntag anstatt am Dienstag entlassen werden könne. Diesem stimmte ich selbstverständlich sofort zu. So kann meine Lebensgefährtin mich mit nach Hause nehmen, da sie eh nur bis Sonntag in ihrem Appartement bleiben konnte. Das passte wirklich prima. Mir wurde der pathologische Befund meiner entnommenen Prostata eröffnet. Demnach war der Tumor bereits ein Gleason 3+4 . Auch die rechte Organseite war bereits befallen, sodass dort dann auch die Nervenbündel entfernt werden mussten.
Die Lymphknoten waren unauffällig, was soviel heißt, dass der Tumor nicht gestreut hat.


Viel länger hätte man aber wohl nach Meinung meines Bruders (Arzt) auch nicht mehr mit der OP warten dürfen. Morgen soll dann auch der Bauchkatheter gezogen werden.
Nach dem Frühstück hatte ich einen Termin beim hiesigen Sozialdienst.
Dort wurde meine Anschlussheilbehandlung besprochen und terminiert.
Am 18.01.18 geht es dann in eine Klinik nach Bad Wildungen. Diese Rehamassnahme wird vermutlich 3 Wochen dauern.
Vor dem Mittagessen trafen sich dann noch etwa 10 Patienten der Stationen 1a und 1b zum gemeinsamen Schließmuskeltraining. Dort wurden uns verschiedene Übungen erklärt, die wir dann drei mal täglich durchführen sollen.
Am frühen Nachmittag bekam ich Besuch vom hiesigen Psychologen. Das beinahe einstündige Gespräch hat mir sehr gut getan. Dabei ging es unter anderem auch um Themen aus der Vergangenheit.
Ich musste heute übrigens feststellen, dass ich noch nicht so ganz dicht bin wie ich glaubte. Hier und da glaubt schon ein Tröpfchen Urin entrinnen zu müssen. Aber dafür gibt es ja die Vorlagen.
Nach einem unserer häufigen Spaziergänge habe ich dann auch mal das Appartement meiner Lebensgefährtin besucht. Dort haben wir uns mal eine gemütliche Stunde fernab vom Krankenhaustrubel gegönnt.

Donnerstag, 4. Januar 2018

Tag 3

Die Nacht war recht übel. Ich hatte starke Schmerzen. Zwei mal bekam ich eine Infusion mit Schmerzmitteln angelegt.
Damit ging es dann so einigermaßen.
Gegen 08.00 Uhr gab es Frühstück. Ich versuchte dieses auf der Bettkante sitzend einzunehmen. Nach dem ersten Brötchen musste ich leider vor Schmerzen abbrechen und mich wieder hinlegen. Bei den Schmerzen handelt es sich nicht nur um die Wundschmerzen. Noch unangenehmer ist das von der OP zurückgebliebene CO2 Gas. Der ganze Körper ist noch aufgebläht.Es drückt unangenehm an diversen Stellen. Extrem ist der Schmerz in der rechten Schulter. Dieser wird wohl durch einen Druckreflex im Bauchraum ausgelöst.
Nach diversen Blutdruck- und Pulsmessungen lag bei mir heute schon die Dichtigkeitsprüfung an.
Dazu wurde mir unter Röntgenkontrolle über den Bauchkatheter ein Kontrastmittel in die Blase eingelassen. Auf dem Röntgenbild konnte man dann erkennen, ob die OP Narbe am Schließmuskel dicht ist.
In meinem Falle war es sogar schon so.
Als ich zurück auf die Station kam wurde mir sofort der Urinbeutel entfernt und der Katheter mit einem Stopfen verschlossen.
Das hieß für mich, dass ich schon wieder selbstständig Wasser lassen solle. Nachdem ich noch reichlich getrunken hatte, verspürte ich Harndrang. Ich setzte mich etwas ängstlich auf die Toilette und lockerte den Schließmuskel. Es funktionierte. Der Urin lief langsam aber beständig. Nach dem letzten Tropfen fühlte ich mich ganz überrascht bereits Dicht. Über einen stopfen im Katheter ließ ich nun Resturin in einen Becher laufen. Es waren 40ml. Diese Werte inklusive Uhrzeit muss ich bei jedem Wasserlassen in eine Tabelle eintragen. Laut Stationsschwester sei mein Wert von 40ml sehr gut. Mit viel Glück wird der Katheter morgen schon entfernt.
Darüberhinaus habe ich mich heute in Begleitung meiner Lebensgefährtin schon sehr viel innerhalb des Krankenhauses bewegt. Der Kreislauf brauchte ein wenig um auf Touren zu kommen. Was mich im Moment noch stark quält ist der noch ausbleibende Stuhlgang. Ich fühle einfach nur prall. Profilaktisch wurde mir heute morgen bereits ein Abführmittel verabreicht. Diese sollte dann mal hoffentlich bald Wirkung zeigen.

Mittwoch, 3. Januar 2018

Tag 2 „Die OP“

Die Nacht war sehr unruhig. Draußen wütete ein Sturm und ich hatte ständig die Sorge, nicht rechtzeitig von der Nachtschwester um 5.15 Uhr geweckt zu werden. Ich wälzte mich also hin und her, machte immer wieder das Licht an, um die Uhrzeit erkennen zu können.
Da hatte ich mir wieder um Sonst einen Kopf gemacht. Pünktlich um 5.15 Uhr betrat die Nachtschwester mein Zimmer und wünschte mir einen guten Morgen.
Jetzt hatte ich noch ausreichend Zeit für einen Toilettengang und zum Duschen,
Danach legte ich die für mich bereitliegende OP Wäsche an. Die bestand aus Trombosestrümpfen, einem Netzhöschen und dem OP Hemd. Ich sah zum Schießen auf. Auf mancher Travestieparty hätte ich bestimmt einen Preis für das beste Kostüm erhalten.
Um 6.00 Uhr versorgte mich die Krankenschwester der Frühschicht mit der präoperativen Medikation. Dazu gehörte ein Mittel gegen Übelkeit und die so genannte LMAA Tablette.
Ich legte mich nun ins Bett und wartet ab. Gegen 06.30 Uhr holte mich eine Schwester ab und schob mich in meinem Bett in den OP Trakt im 4. Stockwerk.
Im Vorbereitungsraum bereitete man mich auf die OP vor. Ich legte mich auf die OP Liege. Dort wurde ich mit zwei Infusionszugängen und diversen EKG Messpunkten versehen.
Das dort beschäftigte Personal war sehr freundlich, lustig und vor allem einfühlsam.
Nun gelangte ich in den eigentlichen OP Saal. Mir wurden flüchtig der Davinci Roboter und das dazugehörige Kommandoterminal gezeigt. Ich bekam die Sauerstoffmaske auf das Gesicht gesetzt. Die Anästhesistin wünschte mir noch schöne Träume und weg war ich.
Irgendwann gegen 10.30 Uhr fand ich mich im Aufwachraum wieder und verspürte direkt den Wundschmerz in der Bauchgegend.
Letztendlich wurde bei der OP folgendes gemacht:

  • Ich erhielt lediglich einen Bauchkatheter in die Blase verlegt. Auf einen Harnröhrenkatheter konnte verzichtet werden. Das hat für mich natürlich den großen Vorteil, dass der Schließmuskel so gut wie gar nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Daraus resultieren dann hoffentlich geringere oder vielleicht sogar keine Kontinenzprobleme. 
  • Es konnte größtenteils Nerven schonend operiert werde. Lediglich an einer Seite musste ein Teil der Erektionsnervenbündels entfernt werden. D.h. für mich, dass zumindest Etwa 70% der Erektionsfähigkeit erhalten bleiben. Zur Unterstützung diese erhalte ich bereits schon hier in der Klinik eine 5mg Cialis („Potenzmittel“) abends verabreicht.

Die letzten Stunden im Zimmer habe ich meist schlafend verbracht. Ich durfte sogar schon zu Abend essen und kurz unter Anleitung einer Krankenschwester aufstehen. Dieses war allerdings recht schmerzhaft. Meine Lebensgefährtin hat sich wieder liebevoll um mich gekümmert. U.a. hat sie dafür gesorgt, dass ich genug trinke. Das vergesse ich schon mal ganz gerne.
Jetzt für die Nacht wurde mir eine Infusion mit Schmerzmittel angelegt. Es scheint zu wirken.
Gute Nacht 💤



Dienstag, 2. Januar 2018

Tag 1 im Krankenhaus

Um 06.45 Uhr haben wir uns heute morgen mit dem Auto auf den Weg nach Gronau gemacht. Man merkte, dass derzeit in NRW noch Ferien sind, die Autobahnen waren relativ frei. Lediglich das mistige Regenwetter bremste uns ein wenig aus.
Gegen 09.00 Uhr kamen wir an der Klinik an. Da meine Lebensgefährtin ja nebenan ein Appartement gemietet hatte, könnten wir dort kostenfrei parken.
Das Gepäck ließen wir zunächst im Auto. Ich meldete mich bei der Patientenaufnahme . Dort kam ich auch direkt dran. Als Wahlleistung gab ich lediglich ein Ein Bett Zimmer an. Auf die Chefarztbehandlung habe ich keinen Wert gelegt.
Dann wurde ich an das Patientenmanagement weitergeleitet. Dort arbeiten nette Damen, die sich um jeden einzelnen Patienten kümmern. Eine Dame führte mich zu den einzelnen Stationen des Aufnameprozederes. Dazu gehörten:

  • EKG
  • Labor (Blut / Urin)
  • Untersuchung und ausführliches Aufklärungsgespräch durch eine Ärztin
  • Ablaufbesprechung mit Stationspersonal
  • Aufklärungsgespräch mit der Narkoseärztin
Gegen 14.30 Uhr waren ich und meine geduldige Lebensgefährtin, die mich von Station zu Station begleitet hatte, endlich fertig.
Da wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, hingen unsere Mägen allmählich bis zum Boden. Wir suchten die Cafeteria auf und stärkten uns mit einem leckeren Salat.
Gestärkt, holten wir mein Gepäck aus dem Auto und fanden uns auf der Station 1B ein.
Mir wurde ein sehr geräumiges Ein Bett Zimmer zugewiesen.

Noch nicht ganz angekommen, betrat ein junger Krankenpleger das Zimmer. Er hatte den Auftrag, wenn nötig, meine Behaarung im Bauchbereich mit einem Rasierer zu entfernen. Ich ließ ihn sich dann natürlich selbstverständlich an mir „austoben“. Es WAR ja schließlich genug Behaarung vorhanden. Wie meine Front nun aussieht möchte ich gar nicht näher erläutern ;-) .
Gegen 17.30 Uhr besuchte mich Dr. Witt im Rahmen der Visite. Er teilte mir mit, dass ich morgen der erste Patient im OP sei. Das bedeute etwa um 07.00 Uhr früh.
Kurz darauf gab es Abendessen.
Um 19.00 Uhr besuchte mich wieder meine Lebensgefährtin. Wir gingen vor der Klinik noch etwas spazieren. Danach verbrachten wir noch eine Zeit in der Stationssitzecke und in meinem Zimmer.
Um 20.45 Uhr musste sie gehen, weil sich die Besuchszeit dem Ende neigte.
Jetzt ist es 21.30 Uhr.
Ich warte noch auf die Nachtschwester. Dann will ich auch sofort schlafen. Um 05.20 Uhr werde ich morgen früh geweckt.

Samstag, 23. Dezember 2017

Fröhliche Weihnachten

Nur noch 10 Tage bis zur OP. Die Nervosität steigt. Immer wieder stelle ich mir die Frage "Was ist, wenn ...?".
Ich bemühe mich ja wirklich weiterhin optimistisch zu bleiben. Die ganzen Gedanken, die mir derzeit durch den Kopf gehen, kann ich hier gar nicht "zu Papier" bringen.
Gott sei Dank steht jetzt Weihnachten vor der Tür. Das bringt mich auf andere und vor allem positive  Gedanken. Meine Lebensgefährtin tut wirklich alles, um es ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest werden zu lassen. Und ja, sie hat es wirklich drauf. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Vor etwa zwei Wochen habe ich eine Speichelprobe zum Sankt Antonius Hospital geschickt. Dieses ist eine Standardprozedur. So soll im Vorfeld bereits eine MRSA Infektion ausgeschlossen bzw. bestätigt werden.

Montag, 20. November 2017

Präoperatives Schließmuskeltraining

Zur Vorbereitung auf die Zeit nach der OP hatte Dr. Witt mir 3 x präoperatives Schließmuskeltraining bei einem Physiotherapeuten verschrieben.
Vor einigen Tagen am 16.11.2017 hatte ich dann meinen ersten Termin im Therapiezentrum Snoek in Siegburg.
Eine nette Dame nahm sich meiner an und erweiterte meinen Horizont in Sachen Wissen über die Beckenbodenmuskulatur. Diese wurde mir anhand von Schaubildern sehr gut erklärt.
Desweiteren händigte sie mir ein Informationsblatt mit Tipps und Verhaltensregeln für die Zeit nach der OP aus.
Beim nächsten Termin am 23.11.2017 beginnen wir dann mit praktischen Übungen. Dabei soll ich dann lernen wie ich meine Beckenbodenmuskulatur beeinflussen kann, um dadurch ungewollten Harnabgang durch "Abklemmen" zu kontrollieren.

Donnerstag, 9. November 2017

Warten.....Warten.....Warten

Die Zeit bis Anfang Januar zieht sich wie Gummi . Ich schlafe nachts unruhig und träume häufig absoluten Blödsinn. Es sind auch Träume dabei, die auf Verlustängste deuten. Ansonsten fühle ich mich weiterhin fit. Das ist ja das perverse an der Geschichte mit dem Krebs. Mitunter bemerkt man ihn gar nicht. Allerdings bin ich sehr froh, dass er bei mir so früh diagnostiziert wurde.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Der OP Termin steht fest

Heute hatte ich mein Vorgespräch bzw. meine Voruntersuchung bei Dr. Witt im Sankt Antonius-Hospital in Gronau.
Die Untersuchungen brachten keine neuen Erkenntnisse. In Sachen Kontinenz nach der OP sieht Dr. Witt bei mir aufgrund meines "jungen" Alters keine Probleme. Bezüglich der Potenz wollte er sich noch nicht festlegen. Es könne durchaus sein, dass einer der "Erektionsnervenstränge" zumindest teilweise entfernt werden müsse. Das könne erst bei der OP entschieden werden.
Als Termin bot man mir Mitte Dezember an. Das lehnte ich ab, da ich über Weihnachten doch sehr gerne zu Hause sein möchte. Wir haben uns dann auf den 02.01.2018 für die Aufnahme geeinigt. Die OP wäre dann am 03.01.2018.
Das hat den großen Vorteil, dass meine Lebensgefährtin dort eine Woche bei mir verbringen kann. Ob im gleichen Zimmer oder in einem Hotel muss ich noch abklären.

Montag, 25. September 2017

Der Urlaub ist vorüber

Ich war jetzt eine Woche lang mit meiner Lebensgefährtin im Allgäu. Es war ein sehr schöner Urlaub, der mich alle anderen Sorgen vergessen ließ.
Nun hat der Alltag mich wieder und ich fiebere dem 12.10.2017 entgegen. Der Tag meines Vorgespräches bzw. Voruntersuchung in Gronau.

Donnerstag, 14. September 2017

Was ist eigentlich bei der Biopsie schief gelaufen ?

Was ist eigentlich bei der Biopsie schief gelaufen ? Haben die im Krankenhaus an Stellen herumgestochert, an denen sie es nicht hätten tun sollen ?
Es ist jetzt bald 1,5 Monate her. Nach dem Orgasmus immer noch kein gewohntes Ejakulat :-(
Etwas leicht bräunliche Flüssigkeit ....und das war´s.
Ich will deswegen jetzt auch kein Fass aufmachen. Denn nach der OP wird da eh überhaupt nichts mehr rauskommen. Es werden ja alle Drüsen und Bläschen entfernt.
Hauptsache die Potenz und vor allem die Kontinenz bleiben weitestgehend erhalten. Bei etwas Restpotenz kann ja mit Medikamenten nachgeholfen werden ;-)

Dienstag, 12. September 2017

Passende Klinik gefunden

Endlich habe ich die passende Klinik für mich gefunden. Es wird die "St. Antonius-Hospital" in Gronau sein.
Die haben jährlich etwa 1400 OPs mit dem "Da Vinci" Roboter. Auch Bewertungen im Internet klangen vielversprechend.
Es ist auch nicht so weit wie Hamburg. Lediglich ca. 150km. Und außerdem ist das die Geburtsstadt von Udo Lindenberg ;-)
Am 12.10.2017 habe ich mein Vorgespräch. Der OP- Termin wird etwa Mitte November sein.

Freitag, 8. September 2017

die zweite Meinung

Heute hatte ich nun meinen Termin in der Uniklinik Köln.
Ursprünglich war dieser Termin mit dem Klinikdirektor der Urologie Herrn Prof. Heidenreich vorgesehen.
Bei der Anmeldung der Urologie teilte man mir mit, dass Prof. Heidenreich leider seit dem Vormittag im OP sei und es noch länger dauern könne. Man bot mir an, mich ersatzweise vom stellvertetenden Klinikdirektor Prof. Pfister beraten zu lassen.
Damit war ich einverstanden.
Fazit:
Auch er rät nach Abwägung aller bisherigen Untersuchungsergebnisse zu einer Prostatektomie (Radikale Prostataentfernung).
In meinem Fall sollte die OP mit der "Da Vinci" Methode durchgeführt. Das ist eine robotergestützte minimal invasive Methode.
Zeitlich solle ich mich selber nicht unter Druck setzen. Es dürfen ruhig einige Wochen bis zur OP vergehen.
Man führe diese Methode auch in der Uniklinik Köln durch. Diese werde etwa 200 mal pro Jahr durchgeführt. Diese Zahl erscheint im Vergleich zu den Zahlen der zunächst von mir favorisierten Hamburger "Martini Klinik" (etwa 1500 OPs/Jahr) natürlich etwas gering. Allerdings darf man auch nicht vergessen, das die "Martini Klinik" ausschließlich diese OP durchführt.
Da bleibt aber immer noch das Problem mit der 3 monatigen Wartezeit. Will / kann ich wirklich so lange warten ? Aus medizinischer Hinsicht soll es ja kein Problem darstellen. Aber psychisch tut es das schon.
Durch Recherchen bin ich nun auf das "St. Antonius-Hospital" in Gronau gestoßen. Dieses soll laut diversen Internetbeurteilungen auch sehr gut in Sachen "Da Vinci" Methode sein. Ich habe dort eine Mail hingeschickt mit der Bitte um weitere Infos wie Fallzahlen/Jahr und Wartezeiten.

Freitag, 1. September 2017

"Kehrt marsch !"

Vor zwei Tagen rief mich mein Bruder (Arzt) an und teilte mir mit, dass er seine Meinung bezüglich der Behandlungsmethoden revidieren müsse.
Er hat sich für mich bei mehreren bekannten bzw. befreundeten Urologen erkundigt. Diese rieten einstimmig von einer Brachytherapie ab.
Ich solle mich auf jeden Fall für die Prostatektomie (Radikale Entfernung der Prostata) entscheiden.
In meinem Alter seien Tumore aggressiver und würden schneller wachsen.
Auch sei die Gefahr eines Understagings relativ hoch. D.h. abgesehen von den bei der Biopsie entdeckten drei Tumoren mit Gleason 6 könnten weitere Tumore mit z.B Gleason 7 oder noch höher vorhanden sein.
Nun habe ich vor, mir eine zweite Meinung bei Professor Heidenreich an der Uniklinik Köln einzuholen. Der Termin dafür ist am 07.09.2017.
Sollte dieser auch zu einer Prostatektomie raten, würde ich diese gerne in der Martini-Klinik in Hamburg durchführen lassen. Diese Klinik hat sowohl national als auch international ein sehr guten Ruf und führt jährlich etwa 1000 Operationen dieser Art durch.
Die dortige Wartezeit liegt derzeit leider bei etwa 3 Monaten. So hatte man es mir per Mail auf Anfrage mitgeteilt.
Nun stellt sich die Frage, ob ich überhaupt noch so lange warten könnte. Wenn ja, dann vermutlich nur unter Einnahme von Hormontabletten.
Nächste Woche weiß ich mehr.