Montag, 28. August 2017

Behandlungsmethode steht endlich fest

In meinem Urlaub hatte ich sehr viel Zeit zum Nachdenken und habe intensive Gespräche mit meiner Lebensgefährtin geführt. Danach war ich mir eigentlich sehr sicher, bei mir eine Prostatektomie (Totalentfernung) durchführen zu lassen.
Seit Samstag, den 26.08.2017 sind wir nun wieder zu Hause. Dort führte ich Gespräche mit meiner Mutter, die für mich das halbe Internet durchforstet hatte. Sie hatte für mich interessante Informationen zum Thema Brachytherapie (Bestrahlung durch Seeds) gefunden. Diese Infos und weitere eigene Recherchen zu diesem Thema ließen mich in meiner Entscheidung bereits wanken. Ein anschließendes Telefonat mit meinem älteren Bruder (er ist Arzt) überzeugte mich dann komplett von der Brachytherapie.
Die Nebenwirkungen, die allgemein nach 2-3 Wochen auftreten werden, sind mir bewusst. Die Strahlung führt häufig zu Entzündungserscheinungen im Enddarm, in der Blase und am Harnleiter. Häufiger Drang Wasser zu lassen und ein Brennen beim Wasserlassen sind die Folge. Aber immer noch besser als inkontinent bzw. impotent zu sein.
Selbstverständlich kann die Potenz auch bei dieser Methode beeinträchtigt werden. Die Gefahr ist allerdings geringer.
Ich plane die Behandlung zu Anfang Oktober 2017. Derzeit warte ich noch auf Empfehlungen für Kliniken, die diese Methode durchführen.
In der engeren  Wahl liegen derzeit die "Klinik am Ring" in Köln und das "Marienkrankenhaus" in Bergisch-Gladbach.

Samstag, 19. August 2017

Das ist doch nicht normal

Jetzt ist die Biopsie bald drei Wochen her. Weiterhin muss ich frustriert feststellen, das es zwar Orgasmen gibt, allerdings ohne richtige Ejakulation. Es kommt etwas rotbraune Flüssigkeit (vermutlich immer noch altes Blut). Das war es auch schon. So macht der Sex derzeit nicht so viel Spaß. Es ist ein sehr komisches Gefühl. Man merkt beim Orgasmus die Pumpbewegungen der Muskulatur und nichts kommt.
Eine Pumpe sollte nicht trocken laufen 😔

Dienstag, 15. August 2017

Das Meer hilft zu vergessen

Heute bereits der zweite Tag an der See. Ich fühle mich Dank Meer, Wetter, meiner Lebensgefährtin und meiner Tochter gerade sauwohl. Vielleicht ist da auch eine unterschwellige Angst, es könne in Zukunft vielleicht soooo nicht mehr sein. Und deshalb genieße ich dieses Mal besonders intensiv.

Freitag, 11. August 2017

Diagnose Krebs

Heute hatte ich einen Termin bei meinem Urologen.
Es wurden drei Karzinome mit einem Gleason Score von 6 gefunden. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass ein Understaging vorliegt.
Das würde dann sogar einen Gleason Score von 7 bedeuten. Dieses hieße auf jeden Fall operieren lassen.
Für den Gleason Score von 7 spricht, dass auch außerhalb der ursprünglich verdächtigen Stellen Krebsgewebe gefunden wurde. Dagegen spricht allerdings der PSA Wert von 4,92 .
Folgende Therapiemöglichkeiten sind für mich denkbar:

- Totalentfernung der Prostata (Radikale Prostatektomie)
- Die externe Bestrahlung
- Die permanente Seedbrachytherapie (interne Bestrahlung)

Über die Pro und Kontra der einzelnen Methoden muss ich mich nun intensiv informieren.
Auch meinem Bruder, der Internist ist, habe ich eine Kopie des Befundes zugeschickt.
Ich werde mich wohl zu einem großen Teil von seiner Meinung bei meiner Entscheidungsfindung beeinflussen lassen.
Jetzt habe ich erst einmal 2 Wochen Urlaub. Diese werde ich mit meiner Lebensgefährtin und meiner Tochter an der See verbringen. Ich hoffe, dass ich dort zumindest für kurze Zeit das aktuelle Problem ausblenden kann.
Danach werde ich mich zuversichtlicht u.a. mit Unterstützung meiner lieben Lebensgefährtin um das weitere Vorgehen kümmern.




Positiver Nebeneffekt

Die Ernährungsumstellung hat einen äußerst positiven Nebeneffekt. In den letzten 8 Wochen habe ich 11 kg abgenommen. Von ursprünglich gut genährten 117 kg sind noch 106 kg über. Ist natürlich auch noch zu viel. Allerdings sind mir jetzt schon viele Kleidungsstücke zu groß und ich habe nicht wirklich Lust, mich komplett neu einzukleiden.
Bei 100 kg ziehe ich aber die Notbremse. Das wäre dann mein absolutes, bisher unerreichtes Niedriggewicht.

Mittwoch, 9. August 2017

Warten auf das Ergebnis der Biopsie

Seit drei Tagen rufe ich nun mittags bei meinem Urologen an und frage nach dem Befund.
Leider bisher noch nicht da. Ich solle in zwei Tagen noch einmal anrufen. Also am 11.August .

Freitag, 4. August 2017

Blutiges Ejakulat

Bei einem Selbstversuch, ob noch "alles" funktioniert, erschrak ich sehr als blutiges Ejakulat zum Vorschein kam. Einige Google Recherchen beruhigten mich dann doch wieder schnell. Dass sei wohl normal und könne noch ein paar mal so in immer abgeschwächterer Form vorkommen.

Mittwoch, 2. August 2017

Entlassung aus dem Krankenhaus

Um 8.30 Uhr werde ich nach der Visite bereits entlassen.
Ich bekomme Entlassungsbriefe für meinen Hausarzt und meinen Urolgen ausgehändigt.
Diesen entnehme ich u.a., dass an 19 Stellen !!! Proben entnommen wurden. Normal sind eigentlich 12 Stellen. Meine Prostata wurde quasi perforiert :-(
Im Falle eines positiven Befundes (Karzinom) wird zu einer umgehenden kompletten Entfernung der Prostata geraten.
Schon starker Tobak, so etwas zu lesen.
Der Biopsiebefund werde im Laufe der kommenden Woche meinem Urologen zugesendet.
Also wieder in Ungewissheit warten.

Dienstag, 1. August 2017

Die Biopsie wird durchgeführt

Um 6.30 Uhr wurde ich geweckt. Man wies mich darauf hin, dass ich anstatt um 08.45 Uhr bereits früher für die Biopsie vorgesehen sei.
Mir wurden ein OP Hemdchen und Trombosestrümpfe ausgehändigt, die ich doch bitte umgehend anziehen solle. Diese tat ich auch sofort nach der Morgentoilette. Auf das Bett wurde eine Art Tragetuch gelegt, auf welches ich mich dann legen sollte.
Ich bekam eine Tablette zur Beruhigung und sollte das Bett nun nicht mehr verlassen. Das war etwa um 07.00 Uhr. Ich döste vor mich hin und wartete ungeduldig auf das "Abholkommando".
Dieses kam dann um 08.30 Uhr !!! Soviel zum Thema "Sie kommen früher dran".
Im OP wurde ich unter Zuhilfenahme des Tragetuches auf den OP Tisch gelegt. Meine Beine wurden wie bei einem Gynäkologenstuhl hochgelegt. Die Narkose wurde eingeleitet und schon war ich auch schon weg.
Bereits um 09.15 Uhr erwachte ich wieder im Aufwachraum. Dort verbrachte ich etwa eine halbe Stunde und wurde dann schon wieder auf mein Zimmer gebracht. Zu meiner großen Freude erwartete mich dort meine Lebensgefährtin. Ich hatte noch die Infusion an der Hand anliegen und durfte auch noch nicht aufstehen. Nun blieb es abzuwarten, ob ich wieder Wasser lassen konnte. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte man mir einen Katheter verpasst.
Aber ich hatte Glück. Bereits nach einer Stunde konnte ich zur Urinflasche greifen und diese schmerzfrei zur Hälfte füllen. Auch sonst verspürte ich bis auf ein leichtes Stechen im Afterbereich keinerlei Schmerzen.
Um 15.15 Uhr durfte ich dann schon wieder aufstehen und essen und trinken.
Der Chefarzt schaute vorbei und fragte nach meinem Befinden. Wenn es keine Komplikationen wie Fieber gäbe, könne ich am nächsten Morgen wieder entlassen werden.
Zur Entzündungsprophylaxe wurde bereits ab dem Vortag ein Antibiotikum verabreicht.